Ostwind: Weitere Episoden


[Link weggenommen 12.2022]

 Nach "Ostwind – Zusammen sind wir frei" wurden Folgefilme gedreht, überwiegend wieder im Reinhardswald. Sie haben es allerdings schwer, an die hohe Güte des ersten Films anzuknüpfen.


Ostwind 2

Die zweite Episode heißt Rückkehr nach Kaltenbach. Sie wurde an schon aus dem ersten Film bekannten Orten gedreht sowie auch an weiteren. Die Handlung ist folgerichtig an den ersten Film angeknüpft, hat aber vergleichsweise geringeres Maß an Glaubwürdigkeit.


Geheimnisvoller Waldrand
Im zweiten Teil der Ostwind-Reihe führt Ostwind Mika an diesen verwunschenen Waldrand, hinter dem eine geheimnisvolle Schimmelstute lebt, die an ein märchenhaftes Einhorn erinnert. Kurz nach dem Filmdreh fiel der gesamte Fichtenbestand einem Sturm zum Opfer, so dass nun tatsächlich nur noch genau diese Kieferngruppe übrig ist, durch die Mika hindurch geschlüpft war.

Sie stillgelegte Startbahn West des Flugplatzes Kassel-Calden
Milan, dem die geheimnisvolle weiße Stute "gehört", und Mika legen sich auf diesen Flugplatz-Asphalt, und der Film zeigt sie im Traum mit startenden Fliegern um die Wette reiten, aufgenommen hier auf der alten Startbahn west des Kasseler Flugplatzes Calden. Die kahle Kuppe links im Hintergrund ist der Kleine Dörnberg, auf dem zwei Jahre zuvor die Titelszene von Ostwind-1 gedreht worden war.

Der Fieseler Storch aus dem Film Ostwind-2

 Das Flugzeug aus Ostwind-2: Der legendäre Fieseler Storch konnte langsamer fliegen als jedes Flugzeug der Welt. Er wurde von den Kasseler Fieseler-Werken entwickelt, die als Teil der deutschen Rüstungsindustrie auch die berühmt-berüchtigte V1 bauten.

 


Ostwind 3

Der dritte Teil der Ostwind-Reihe heißt Aufbruch nach Ora. Mika findet heraus, dass Ostwinds Heimat eigentlich in Spanien liegt, und sie reist deshalb mit ihm nach Andalusien. Dort spielt der größte Teil des Films, und Mika und ihre Freunde erleben ein aufregendes Sommer-Abenteuer. Mika weiß zwar, dass sie sich am Ende des Sommers von Ostwind trennen und ohne ihn nach Kaltenbach zurückkehren muss. Aber das will sie natürlich am liebsten nicht wahr haben, und der Abschied von Ostwind wird dramatisch und tränenreich.

Nach ihrer Rückreise übers Mittelmeer kommt sie dann ganz allein an einem trüben, regnerischen Tag zu Fuß über die Felder von Kaltenbach auf dem Gutshof an. 

Regnerische Feldlandschaft vor


Doch es gibt für Mika eine Überraschung: Sie kommt gerade dazu, als 33, die weiße Märchenstute, die jetzt 34 heißt, Ostwinds Fohlen zur Welt bringt...


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Später wurden auch ein vierter und ein fünfter Film gemacht. Diese Filme brechen mit der bisherigen Reihe in mehrerlei Hinsicht. Vor allem erfüllen sie nicht die Erwartung, dass nun das in Folge 3 geborene Fohlen Ora auftritt oder sogar die Hauptrolle spielt. Daneben haben auch die Bildhaftigkeit und die Landschaftskulisse nicht mehr den bisher hohen Stellenwert.


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Die bis hierhin dreiteilige Ostwind-Serie wird häufig im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wiederholt, neuerdings aber anscheinend oft ohne den zweiten Teil. Die im TV gezeigten Filme sind oft hinten abgeschnitten, so dass zum Beispiel von den bewegenden und ästhetischen Abspannszenen der Teile 2 und 3 mindestens eine Minute fehlt. Bei den Redaktionen oder Intendanzen wurde nicht verstanden, dass die ersten Filme, neben ihrem bewegenden Inhalt, auch ein nennenswertes ästhetisches Moment haben, das nicht von Ungefähr kommt, ebenso wie der betonte Ruf nach Freiheit. Die Filme sprechen nicht nur pferdebegeisterte Teenagerinnen an, sondern haben auch allgemeineren kulturellen Wert. Dem entspricht auch die amtliche Auszeichnung des ersten Teils als "besonders wertvoll" durch die Deutsche Film- und Medienbewertung.


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Ostwind-1 und weitere Folgen liegen in etlichen Sprach-Übersetzungen vor, neben Englisch auch in Russisch, Tschechisch, Italienisch, Spanisch u. a.




Wie englische Filmbewertungen vielfach aufzeigen, scheint leider die englische Film-Synchronisation miserabel zu sein und scheint mit ihrer wirklich "brutalen" Sprechweise* den Film zu zerstören. "The dubbing ruins the wonderful film"; "loved it in it's original language." Manche englischen Kritiker wünschen sich für den Film daher sogar eine Tonspur "in German" und mit englischen Untertiteln.

 *Der Schreiber hat sich die englische Fassung angesehen und hat schon mit seinem nur simplen Schul-Englisch den Eindruck, dass sie echt fies ist.