Schwarze Heidelibelle
Sympetrum danae (Sulzer, 1776)
- In Deutschland: flächendeckend verbreitet, mit Lücken
- Flugzeit: (Hoch-)Sommer bis Herbst
- Lebensraum: vor allem kleine Flachgewässer, oft anmoorige und Moore
- Im Gebiet: an Stillgewässern aller Typen, vor allem Sauergewässern
Für die Schwarze Heidelibelle werden aus fast allen mitteleuropäischen Regionen Rückgangstendenzen gemeldet. Früher waren solche wesentlich mit der großflächigen Zerstörung der Moore zu erklären gewesen, dem Hauptlebensraum der Art. Für den aktuell fortgesetzten Rückgang sind die Ursachen natürlich woanders zu suchen – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Klimawandel, der den ökologischen Ansprüchen der Schwarzen Heidelibelle zuwiderläuft.
Im Gebiet kann von Rückgangsanzeichen eher keine Rede sein. Zurückschauend ist aber ein lokaler Fall zu nennen, der quasi als eine Art "Moorverlust" zu deuten wäre und durch sein Gewicht quantitative Bedeutung für den umgebenden Raum gehabt haben dürfte. Er betrifft den Rothbalzer Teich. In den 1980/90er Jahren war der Teich großflächig von einem Torfmoos-Binsen-Schwimmrasen bedeckt, aus dem die Schwarze Heidelibelle jährlich in sechsstelliger Zahl schlüpfte, der aber bis etwa zur Jahrtausendwende dann vollständig verschwand, und mit ihm auch die Libellenmassen.
Die Dichte war derart beeindruckend, dass 1989 die saisonale Population abgeschätzt wurde: In repräsentativer Stichprobe wurden rund 25000 Exuvien abgesammelt (eine Teilmenge im Bild), von denen sich die Gesamtpopulation auf mindestens 300000 Tiere hochrechnete. |
Es ist fraglos der damalige An- oder Niedermoor-Charakter des Teiches gewesen, der zu diesem Phänomen führte. Denn von der Libelle ist bekannt, dass sie in Mooren ihr ökologisches Optimum findet und dort Massenentwicklung zeigen kann.
Davon zu unterscheiden ist eine zweite Form der Massenentwicklung, die häufig im Rahmen der Entwicklung (Sukzession) junger Lebensräume beobachtet werden kann, somit auch an jungen Gewässern. Auch dafür liefert die Schwarze Heidelibelle im Gebiet Beispiele, näheres dazu auf der Themenseite Sukzessionsgewässer.