Große Königslibelle
Anax imperator Leach, 1815
- In Deutschland: flächendeckend verbreitet und häufig
- Flugzeit: Frühjahr bis Hochsommer (selten Spätsommer)
- Lebensraum: Stillgewässer, ruhige Strombuchten
- Im Gebiet: an Teichen häufig; auch an Fulda- und Weserbuchten
Es war Hermann Löns, der der Großen Königslibelle diesen Namen gab.
Profitierend vom Klimawandel, hat die Große Königslibelle ihre Vorkommen in letzter Zeit deutschlandweit verdichtet. Im äußersten Norden war sie früher nur spärlich oder teils gar nicht vertreten, das hat sich geändert. Auch im Gebiet ist sie heute weitaus häufiger als beispielsweise noch in den 1980er Jahren.
Die Bilder 4 und 5 der Galerie zeigen das Ergebnis eines Unfalls, wie er bei Großlibellen und insbesondere bei Edellibellen öfter beobachtet werden kann – meistens wenn ein Männchen versucht, gewaltsam ein eierlegendes Weibchen wegzuschleppen. Solche Weibchen wehren sich dann oft auch in der Luft noch so heftig, dass die libellentypische Radbildung nicht gelingt oder das halbwegs geschlossene Rad wilde Purzelbäume schlägt. Bei Paarungsversuchen durch artfremde Männchen sind solche Missgeschicke sogar die Regel. Derart chaotisch fliegende Libellenräder stürzen zuweilen ab, als Ganzes oder nur einer der Partner. Ein Absturz, der bis ins Wasser führt, endet meistens tödlich, wenn sich die zappelnde Libelle in Wasserpflanzen verheddert oder von aquatischen Fressfeinden entdeckt wird. Kann sie dagegen dem Wasser entkommen, so kann sie ihre Aktivitäten gewöhnlich wie gehabt fortsetzen. So "gewasserte" Libellen erkennt man oft an ihren matten, schmutzgetrübten Flügeln.
Dagegen hat aber die im letzten Galeriebild sichtbare starke Flügel-Ausfransung weniger mit dem Unfall zu tun als mit dem fortgeschrittenen Alter dieses Weibchens. Ein solcher Grad an Ausfransung scheint dem Flugvermögen noch keinen merklichen Abbruch zu tun (obwohl wir Außenstehende das nicht wirklich beurteilen können).