Torf-Mosaikjungfer

Aeshna juncea (Linnaeus, 1758)



  • In Deutschland: lückig verbreitet; hauptsächlich im Alpenraum, in verschiedenen Mittelgebirgen und den norddeutschen Moor- und Heidegebieten
  • Flugzeit: (Frühsommer), Sommer bis Herbst
  • Lebensraum: Stillgewässer, insbesondere Kleingewässer und Moorgewässer
  • Im Gebiet: flächendeckend verbreitet und häufig

 

Die Torf-Mosaikjungfer ist geografisch nördlich verbreitet und ist ansonsten mehr auf höhere Lagen orientiert. Ihre Bestände in der nordwestdeutschen Ebene zeigen neuerdings drastische Rückgänge, was angesichts der boreo-montanen (nordisch und höhenorientierten) Ökologie der Art dem Klimawandel anzulasten sein dürfte.

 Die hessische Verbreitung der Torf-Mosaikjungfer ist scharf auf Nordhessen und die Rhön begrenzt. Rhein-Main und die gesamte Landes-Südhälfte sind von ihr so gut wie unbesiedelt.

Im Reinhardswald ist die Torf-Mosaikjungfer beinahe "allgegenwärtig", mit besonderem Gewicht an den Sauergewässern. In den 1980er Jahren, mit der beginnenden Konjunktur der Kleingewässeranlagen in den Wäldern, dürfte ihre hiesige Gesamtpopulation sogar diejenige der bekanntermaßen allgegenwärtigen Schwesterart, der Blaugrünen Mosaikjungfer, weit übertroffen haben. In der Summe waren dafür Beispiele wie das folgende maßgeblich:

In der Saison 1987 wurden an einem jungen Teich auf dem südlichen Plateau 2227 Exuvien der Torf-Mosaikjungfer abgesammelt – hier eine Teilansicht. Die Dunkelziffer nicht erfasster Exemplare ist überschaubar, so dass die tatsächliche Zahl geschlüpfter Tiere etwa um 2500 bis 3000 gelegen haben dürfte. 

Sammelprobe von 2227 Exuvien der Torf-Mosaikjungfer


Die Torf-Mosaikjungfer stellte damit an dem betreffenden Gewässer unter allen in jenem Jahr dort geschlüpften Großlibellen die weitaus größte Zahl. Unter den Großlibellen erreichten nur die Kleine Moosjungfer und die Schwarze Heidelibelle ebenfalls vierstellige Zahlen. (Kleinlibellen wurden nicht gezählt, manche Arten davon zeigten zehnfach oder noch höhere Größenordnung.)

Derart große Populationsdichten (Abundanzen) sind bei Libellen in der allgemeinen Landschaft keineswegs Regel. Sie erklären sich in diesem Fall durch das Prinzip der frühen Sukzession junger Lebensräume, hier speziell junger Gewässer. Näheres dazu, bezogen auf das Gebiet, ist auf der Seite Sukzessionsgewässer zu finden.